Segeln für Einsteiger: Tipps für Ihren ersten Törn
Sie habe sich entschieden, Ihren Urlaub zum ersten Mal auf dem Wasser zu verbringen – sehr gute Wahl! Damit Ihr Einstieg gelingt, haben wir hier einige wichtige Tipps rund ums Segeln für Einsteiger zusammengestellt – perfekt, um gut vorbereitet und entspannt an Bord zu gehen.
Schauen wir uns gemeinsam an, worauf Sie achten sollten.Ob Sie als Gast eingeladen wurden oder selbst mit Familie oder Freunden den Törn planen: Es ist eine spannende und besondere Art, die Ferien zu genießen.

Packing Light and Smart
An Bord einer Segelyacht zu übernachten ist ein einzigartiges und oft luxuriöses Erlebnis – aber was den Stauraum für Gepäck angeht, solltest du deine Erwartungen etwas anpassen. Jede Kabine bietet nur begrenzt Platz mit ein paar Schränken und Schubladen, daher ist es wichtig, durchdacht und platzsparend zu packen.
Wenn du schon einmal campen warst, hast du eine gute Vorstellung davon, wie wenig man wirklich braucht – und wie knapp der Platz sein kann. Genau so ist es auch auf einer Segelyacht.
Ein weiterer wichtiger Punkt: das Wetter. Wie man so schön sagt – es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung.
Hier ein paar Tipps fürs Packen:
Tips for packing:
- Leichte, schnelltrocknende Kleidung – T-Shirts, Shorts und atmungsaktive Funktionsstoffe sind ideal.
- Badebekleidung – Nimm am besten mehrere Badeanzüge oder Bikinis mit, fürs tägliche Schwimmen und Sonnenbaden.
- Kopfbedeckung und Sonnenbrille – Unverzichtbar als Schutz vor der Sonne.
- Winddichte Jacke – Wichtig für kühle Abende oder windige Segeltage.
- Sweatshirt oder Fleecejacke – Falls es nachts etwas frischer wird.
- Rutschfeste Bootsschuhe – Für sicheren Halt an Deck.
- Flip-Flops oder Sandalen – Bequem für Landgänge.
- Bequeme Kleidung für abends – Zum Essen gehen oder für Spaziergänge in Hafenstädten.
- Wasserdichte Kleidung – Wenn Regen angesagt ist, helfen eine Regenjacke und -hose sehr.
- Leichtes Tuch oder Sarong – Vielseitig einsetzbar, z. B. als Sonnenschutz oder zum schnellen Überwerfen.
Sonnenschutz ist ein Muss
Neben der Kleidung solltest du auch an Kosmetik und Medikamente denken. Auch hier gilt: so wenig wie möglich, aber das Wichtigste darf nicht fehlen.
Wie der Titel schon sagt – Sonnenschutz ist unerlässlich, denn du wirst die meiste Zeit an der frischen Luft verbringen. Und ganz egal zu welcher Jahreszeit: Die Sonne kann ohne den richtigen Schutz schnell zur Belastung für Haut und Gesundheit werden.
Hier ist eine Liste an Pflege- und Kosmetikprodukten, die du mitbringen solltest:
- Sonnencreme (mit hohem Lichtschutzfaktor, wasserfest)
- Lippenbalsam mit LSF
- Feuchtigkeitscreme (für Gesicht und Körper)
- Aloe-Vera-Gel (zur Linderung bei Sonnenbrand)
- Shampoo und Conditioner (am besten in Reisegrößen)
- Biologisch abbaubare Seife oder Duschgel
- Deodorant
- Zahnbürste und Zahnpasta
- Feuchttücher (für ein schnelles Frischegefühl zwischendurch)
- Handdesinfektionsmittel
- Haarkamm oder Bürste
- After-Sun-Lotion (für zusätzliche Feuchtigkeit nach dem Sonnenbaden)
Folgende Medikamente und Utensilien solltest du idealerweise mitnehmen:
- Paracetamol – Wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend
- Ibuprofen – Hilft bei Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen
- Halstabletten – Beruhigen bei Halskratzen oder leichtem Husten
- Nasentropfen – Besonders hilfreich bei verstopfter Nase, z. B. bei Wind oder trockener Luft
- Augentropfen – Gegen Reizungen durch Salzwasser, Wind oder starke Sonneneinstrahlung
- Mittel gegen Seekrankheit – Unverzichtbar zur Vorbeugung von Übelkeit auf dem Wasser
- Antihistamin-Creme – Zur Behandlung von leichten allergischen Reaktionen, Insektenstichen oder Hautreizungen
- Durchfallmittel – Wichtig bei Magen-Darm-Beschwerden, z. B. durch ungewohntes Essen oder Wasserwechsel
Seekrankheit einkalkulieren – aber entspannt bleiben
Rechne mit der Möglichkeit von Seekrankheit – aber hab keine Angst davor. Was heißt das genau? Es gibt einige einfache Maßnahmen, mit denen du das Risiko deutlich senken kannst. Diese Tipps fürs Segeln für Einsteiger stellen wir dir gleich vor.
Uns geht es aber nicht darum, dich vorab zu verunsichern – vor allem dann nicht, wenn du dir bisher noch gar keine Gedanken darüber gemacht hast. Wichtig zu wissen: Wer sich zu viele Sorgen macht, steigert oft unbewusst die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich seekrank zu werden.
Deshalb unser Rat: Bleib locker, sei dir der Möglichkeit bewusst und nimm ein paar hilfreiche Tipps mit – so bist du bestens vorbereitet, ohne dich verrückt zu machen.
Zuallererst: Komm ausgeruht und erholt an Bord. Wenn du die Möglichkeit hast, bereits eine Nacht vor dem Ablegen auf dem Boot zu übernachten, umso besser – so kannst du dich leichter an die neuen Bedingungen gewöhnen.
Vermeide außerdem bestimmte Lebensmittel, die Histamin enthalten, wie etwa fermentierte Produkte (gereifter Käse, Wein, Sauerkraut), verarbeitetes Fleisch, geräucherten Fisch, Essig sowie manche Gemüsesorten wie Tomaten oder Auberginen.
Ein Lebensmittel, das möglicherweise lindernd wirkt, ist Ingwer – auch wenn es keine eindeutigen Studien dazu gibt.
Wenn es mit der restlichen Crew abgestimmt werden kann, wähle möglichst eine Kabine in der Mitte des Bootes, da diese Bewegungen am wenigsten spüren lassen. Kabinen mit Fenstern sind außerdem deutlich angenehmer als solche ohne – auch das kann helfen, sich wohler zu fühlen.
Prepare your groceries
Wenn du während deines Aufenthalts an Bord keinen Koch gebucht hast, solltest du dir vor dem Ablegen Gedanken über das Thema Verpflegung machen. Ganz gleich, ob du selbst diese Aufgabe übernimmst oder sie gemeinsam mit anderen planst – wichtig ist, die Anzahl der Personen, die geplanten Mahlzeiten und die Route im Blick zu behalten.
Unser Tipp: Fülle den Kühlschrank bereits vor dem Auslaufen in der Marina auf, damit du dir während des Törns keine Gedanken mehr darüber machen musst. Wenn du unterwegs Stopps in bewohnten Gegenden einplanst, ist das eine gute Gelegenheit, Vorräte aufzufrischen.
Es ist sicher kein riesiges Problem – aber auf jeden Fall ein Punkt, den du mit der gesamten Crew im Voraus abstimmen und planen solltest.
Und mal ehrlich: Wahrscheinlich wirst du unterwegs ohnehin auch das ein oder andere lokale Restaurant besuchen.

Plane deine Segelroute im Voraus
Wenn du ein Segelboot mietest, hast du volle Freiheit zu entscheiden, wohin du segelst, wo du übernachtest, wo du ankerst und wann du losfährst. Doch es ist nicht ratsam, die Route erst unterwegs spontan festzulegen – plane sie lieber im Voraus.
Informiere dich über die Region, stimme dich mit der Crew ab und wähle eine Route, die zu euren Interessen und eurem Reisestil passt (schau dir gern unsere Routenvorschläge an).
Wenn du den Planungsaufwand, Navigieren durch Sperrzonen oder Anlegeprobleme vermeiden möchtest – besonders beim ersten Segeltörn – dann empfehlen wir dir, einen Skipper zu buchen. So kannst du dich ganz entspannt zurücklehnen und deinen Urlaub in vollen Zügen genießen.
Sei sparsam im Umgang mit Wasser
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Segeln für Einsteiger ist der Wasserverbrauch. Der Süßwasservorrat an Bord ist begrenzt. Boote verfügen in der Regel über ein oder zwei Wassertanks – je nach Route ist das oft die einzige Wasserquelle für die gesamte Dauer eures Törns. Dieses Wasser wird fürs Duschen, Kochen und Abwaschen verwendet.
Deshalb solltest du bewusst und sparsam damit umgehen. Du musst nicht jedes Mal eine volle Dusche nehmen – oft reicht es völlig, Gesicht und Haare kurz abzuspülen (das gehört einfach zum Segelerlebnis dazu). Zum Spülen von Geschirr kannst du Salzwasser verwenden und anschließend mit Süßwasser nachspülen.
Zum Trinken empfehlen wir dir, Mineralwasser in Flaschen mitzubringen, da unbehandeltes Tankwasser Magenprobleme verursachen kann. Zwar kannst du die Wassertanks in Marinas unterwegs auffüllen, aber generell gilt: Wasser an Bord ist kostbar – geh sorgfältig damit um.

Toilettennutzung
Einer der wichtigsten Punkte beim Segeln für Einsteiger ist die richtige Nutzung der Toilette an Bord. Als Erwachsener denkst du vielleicht, du wüsstest alles über Toilettengänge – aber die Bordtoilette funktioniert anders als zu Hause.
Die genaue Handhabung kann je nach Boot unterschiedlich sein. Deshalb ist es am besten, direkt bei der Übergabe die Crew in der Marina zu fragen, wie die Toilette auf deinem Boot richtig benutzt wird.
Ein paar allgemeine Regeln solltest du aber auf jeden Fall beachten: In die Toilette gehören keine Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Feuchttücher, Damenbinden, Essensreste oder sonstige Dinge, die die Rohre verstopfen könnten.
Das ist wirklich wichtig, denn eine verstopfte Toilette bedeutet nicht nur, dass sie während der Reise unbenutzbar ist – eine professionelle Reinigung oder Reparatur kostet auch zusätzlich Geld.
Verhalten an Bord
Auch wenn dies dein erster Segeltörn ist, bist du sicherlich schon mit einigen grundlegenden Regeln des Bordlebens vertraut. Das Deck kann rutschig sein – deshalb ist Rennen grundsätzlich keine gute Idee. Bewege dich während der Fahrt vorsichtig und halte dich, wenn möglich, an Handläufen fest, um das Risiko von Stürzen zu vermeiden.
Trage geeignetes Schuhwerk, am besten mit hellen oder nicht abfärbenden Gummisohlen, um keine Spuren auf dem Deck zu hinterlassen.
Da der Platz an Bord begrenzt ist, solltest du außerdem Rücksicht auf die Privatsphäre anderer nehmen. Nicht alle sind gleich – manche genießen stille Momente, lesen gern ein Buch, hören Musik oder schauen einfach in die Weite des Meeres, ohne dabei gestört werden zu wollen.
Gleichzeitig solltest du auch dein eigenes Verhalten reflektieren: Boote sind nicht schallisoliert. Gespräche und Bewegungen in der Kabine lassen sich oft deutlich hören – besonders nachts kann das andere an Bord stören.
Keiner dieser Tipps ist besonders kompliziert, aber wie du sicher zustimmst: Es lohnt sich, sie im Hinterkopf zu behalten.
Du planst deinen ersten Segelurlaub und hast noch Fragen zum Segeln für Einsteiger? Dann kontaktiere uns – wir beraten dich gerne und helfen dir, deinen Törn unvergesslich zu machen!