Segeln an der Adria: Wie Winde den Törn beeinflußen
Sind Sie bereit für Segeln an der Adria? Lernen Sie mehr über Winde an der Adria, Ströme und Wetter.
„Segeln“ durch die Adriawinde: Tipps für Segler & Reisende
Segeln an der Adria: Wie Winde den Törn beeinflussen – das ist eine Frage, die viele Segelbegeisterte beschäftigt. Kroatien gilt als ideales Ziel für einen Sommer-Segelurlaub, nicht nur wegen der malerischen Küste und Inselwelt, sondern auch dank des milden Klimas und verlässlicher Windverhältnisse. Während andere Segelregionen wie die Ägäis oft von starken Winden geprägt sind, bietet die Adria meist ruhigeres, ausgewogeneres Wetter. Sanfte Brisen, stabile Bedingungen und geschützte Buchten machen das Revier perfekt für entspannte Törns, aber auch für sportlichere Manöver – ganz ohne extremes Wetterrisiko.
Wo liegt das Adriatische Meer ?
Die Adria ist ein Teil des Mittelmeers in Südeuropa und bildet die natürliche Grenze zwischen Italien und den Ländern der Balkanhalbinsel, darunter vor allem Kroatien.
Geografisch teilt man die Adria in Nord- und Südadria, wobei das Kap Planka bei Rogoznica als Trennlinie gilt. In beiden Regionen herrschen ähnliche Wetterbedingungen, Winde und Klima – aber es gibt auch kleine Unterschiede, die man beim Segeln spüren kann.
In der Adria gibt es über 1.300 Inseln und Inselchen – davon gehören unglaubliche 1.244 zu Kroatien. Damit ist Kroatien das Inselparadies der Adria. Der nördliche Teil der Adria ist außerdem deutlich flacher als der südliche.
Kroatische Regionen an der Nordadria:
- Istrien
- Primorje-Gorski Kotar (Kvarner)
- Lika-Senj
- Zadar
- Teile von Šibenik-Knin
Und an der Süddadria:
- Teile von Šibenik-Knin
- Split-Dalmatien
- Dubrovnik-Neretva

Wetter Bedingungen an der Adria
Klima und Wetterbedingungen an der Adria
Nach der Köppen-Klimaklassifikation herrscht in der Nordadria ein feucht-subtropisches Klima mit feuchten Sommern und kalten, trockenen Wintern. In der Südadria überwiegt ein mediterranes Klima mit heißen Sommern.
Während der Sommermonate liegen die durchschnittlichen Lufttemperaturen zwischen 27 und 30 °C – ideal für Segeltörns, Baden und entspannte Tage auf dem Wasser. Im Winter wird es deutlich kühler, besonders wenn die kalte Bora vom Festland über das Meer zieht.
Den aktuellen Seewetterbericht für Kroatien kannst du auf der offiziellen Website des kroatischen Wetterdienstes DHMZ einsehen.
Wassertemperatur
Die Sommer an der Adria sind herrlich warm – das gilt auch für das Meer! Die Wassertemperaturen liegen in der Regel zwischen 22 und 30 °C. Das macht das Schwimmen oder einfach nur das Entspannen im Wasser besonders angenehm.
Im Winter hingegen sinkt die Temperatur meist auf etwa 12 °C. Wenn du mehr über das Wetter in der Sommersaison erfahren möchtest, schau gerne in unseren früheren Blogbeitrag dazu rein.
Meeresströmungen
Im Winter fließt das Wasser meist in Richtung der östlichen Adriaküste (also nach Kroatien), während es im Sommer tendenziell in Richtung Westen (Italien) abfließt. Die Hauptströmung in der Adria verläuft gegen den Uhrzeigersinn: Sie beginnt bei der italienischen Stadt Otranto, folgt der kroatischen Küste nach Norden und kehrt schließlich entlang der italienischen Seite wieder zurück.
Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Strömung in der Adria beträgt etwa 0,5 Knoten (0,9 km/h). Je nach Region und Jahreszeit kann sie jedoch schwanken.
Gewitter
Auch wenn Kroatien für sein sonniges Wetter bekannt ist – zum Beispiel gibt es in Hvar rund 2700 Sonnenstunden im Jahr – können selbst während der heißen Sommermonate gelegentlich Gewitter auftreten. Besonders im nördlichen Teil der Adria sind solche Wetterumschwünge etwas häufiger. Beim Segeln an der Adria: Wie Winde den Törn beeinflussen, zeigt sich, wie wichtig es ist, lokale Wetterphänomene zu kennen und die Bedingungen richtig einzuschätzen.
In der Regel ziehen die Gewitter jedoch schnell vorbei. Wichtig ist, rechtzeitig einen sicheren Hafen anzulaufen und dort abzuwarten, bis sich das Wetter wieder beruhigt hat.

Winde sind ein entscheidender Bestandteil des Wetters an der Adria. Die wichtigsten Winde in der Region sind die Bura und der Jugo. Zum Glück sind beide im Sommer meist weniger stark ausgeprägt.
Der wahre Freund aller Segler in der Hochsaison ist jedoch der Maestral (Mistral). Er ist verlässlich, kommt regelmäßig am Nachmittag auf und ist genau stark genug, um entspannt und zügig voranzukommen.
Wer sich für die aktuelle Windsituation in Kroatien – insbesondere im nördlichen Teil der Adria – interessiert, kann einen Blick auf windy.com werfen.

Bura
Die Bura ist wohl einer der bekanntesten Winde Kroatiens – besonders im Norden der Adria. Sie wird oft mit kaltem Wetter in Verbindung gebracht. Es handelt sich um einen sehr starken, trockenen und kalten Nordostwind, der vom Gebirge zur Küste hinunterweht.
Typisch für die Bura ist, dass sie plötzlich auftritt und in Böen sehr heftig sein kann – das macht sie für die Schifffahrt unberechenbar. Gleichzeitig bringt sie meist klare Sicht und sonniges Wetter mit sich.
Im Winter kann die Bura zwischen 12 Stunden und bis zu zwei Tagen andauern. In dieser Zeit erreicht sie Geschwindigkeiten von bis zu 60 Knoten (etwa 111 km/h), im Durchschnitt liegt sie jedoch bei rund 35 Knoten (64 km/h). Besonders heftig weht sie unterhalb des Velebit-Gebirges, wo durch die geografische Lage sogar mehrere Windrichtungen gleichzeitig möglich sind. Der stärkste jemals gemessene Wind in Kroatien wurde dort 1998 an der Maslenica-Brücke aufgezeichnet: 248 km/h!
Trotz der mit der Bura verbundenen Herausforderungen bietet das Segeln außerhalb der Hauptsaison viele Vorteile. Wichtig ist nur, die Wetterlage häufiger zu prüfen und Warnungen der meteorologischen Dienste oder unserer Stützpunktleiter zu beachten.
Jugo
Segler verbinden den Jugo meist mit schlechtem Wetter. Es handelt sich um einen warmen und feuchten Wind aus Südost bis Ost, der vom offenen Meer auf die Küste weht – auf Italienisch auch „Scirocco“ genannt. Auch wenn er warme Luft bringt, bringt er gleichzeitig Wolken, Regen oder trübes Wetter mit sich.
Anders als die Bura ist der Jugo ein gleichmäßiger Wind, der sich langsam aufbaut – manchmal über ein bis zwei Tage hinweg. Erste Anzeichen für den kommenden Jugo sind:
- ruhige See
- schwache, drehende Winde
- verschwommener Horizont
- steigende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit
- langsamer Luftdruckabfall
- stetig wachsende Wellen aus Südosten
Sobald er richtig loslegt, verursacht der Jugo hohe, unruhige Wellen.
In Kroatien wird der Jugo gerne als Erklärung für alles Negative herangezogen – von schlechter Laune über Müdigkeit bis hin zu zerbrochenem Geschirr oder einem verbrannten Mittagessen. Wenn also mal nichts klappt, heißt es oft nur: „To ti je jugo!“ – „Das ist der Jugo!“
Er tritt häufiger und intensiver im Süden der Adria auf. In Nordkroatien ist er eher im Winter und Frühling präsent, während er im Sommer meist nur lokal in Süddalmatien auftritt. Übrigens: Obwohl der Jugo stark sein kann, ist er nur auf Platz fünf der höchsten jemals gemessenen Windgeschwindigkeiten in Kroatien – gemessen auf Palagruža mit fast 205 km/h. Die ersten vier Plätze gehen alle an die Bura.
Maestral
Der Maestral ist einer der charakteristischen Winde der Adria – ein verlässlicher thermischer Wind, der typischerweise um die Mittagszeit einsetzt, gegen 17 Uhr seinen Höhepunkt erreicht und am Abend wieder abflaut. Für Segler ist er ein wahrer Traum: gleichmäßiger Wind, perfekte Bedingungen und dazu meist strahlender Sonnenschein.
Dieser sogenannte „freundliche Wind“ weht vom Meer in Richtung Land und entsteht bei Hochdruckwetterlagen. Der Name „Maestral“ ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt – auf Italienisch auch als „Mistral“ bezeichnet, darf er aber nicht mit dem starken Mistral aus Südfrankreich verwechselt werden.
Meist zeigt er sich als sanfte Sommerbrise, die für angenehme Erfrischung an heißen Tagen sorgt – ganz ohne das Urlaubsgefühl zu stören. Besonders im Süden der Adria ist der Maestral oft etwas kräftiger, bleibt aber ein verlässlicher Begleiter für entspannte Nachmittagsstunden unter Segeln.

Tramontana
Der Name Tramontana stammt vom lateinischen transmontanus, was so viel bedeutet wie „über die Berge hinweg“. In vielen Regionen des Mittelmeers ist Tramontana ein geläufiger Begriff für nördliche Winde.
An der Adria ist die Tramontana ein kalter, meist mäßig starker Wind, der oft bei gutem Wetter auftritt. Ihre Ankunft gilt als Zeichen für eine Wetterbesserung. Auch wenn sie nicht so heftig ist wie die Bura, bringt sie dennoch frische Luft und klare Sicht – ein angenehmer Begleiter für Segler, der nicht unterschätzt werden sollte.
Levant (Levanat)
Der Levanat ist – wie der Name schon andeutet – ein Wind aus Osten. Meist weht er in mäßiger Stärke, nur selten erreicht er hohe Geschwindigkeiten. Er tritt vor allem bei bewölktem, feuchtem und regnerischem Wetter auf und bringt häufig einen Wetterumschwung mit sich. Segler begegnen ihm seltener, doch wenn er weht, ist es oft in Kombination mit trüber Stimmung und schlechter Sicht.
Ostro
Der Ostro – auch Lostrac genannt – ist ein warmer, feuchter Wind aus Süden. Er tritt meist nur für kurze Zeit auf, kann dabei aber ordentlich an Stärke zulegen. Wenn er schwächer weht, nennt man ihn Lostrine, in seiner kräftigeren Form Lostracine. Obwohl er nicht zu den häufigsten Winden gehört, kann er das Wetter rasch verändern und bringt oft schwüle, drückende Luft mit sich.
Burin
Der Burin ist ein leichter, angenehmer Sommerwind – eine willkommene Erfrischung an heißen Tagen. Er weht in der Nacht aus Norden und kündigt meist klares, ruhiges Wetter an. Besonders bei Seglern ist er beliebt, da er ruhige Nächte am Ankerplatz verspricht.
Lebic
Der Lebic ist ein südwestlicher Wind, der in Kroatien – insbesondere an der Adria – auftritt und auch unter dem Namen Garbin bekannt ist. Meist ist er trocken und warm und tritt typischerweise nach dem Jugo auf, wenn Mittelmeertiefs über das Landesinnere nach Westen ziehen. Obwohl er in der Regel nur kurz anhält, kann er sehr heftig wehen – in diesem Fall spricht man von einer sogenannten Lebicada.

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